Dennis Loesch (geb. 1979) studierte an der Städelschule und ist Mitbegründer der Oskar-von-Miller-Straße 16 in Frankfurt am Main, die sich in den vergangenen Jahren in der Wiederholung kultureller Ereignisse einen Namen gemacht hat. So wurden Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Dialoge, Bücher oder auch Bar-Abende kopiert beziehungsweise unter veränderten Bedingungen im Kunstkontext präsentiert. Stets unterschied sich die Wiederaufführung charmant vom Original – auf eine Weise, die von den Künstlern nicht immer einkalkuliert werden konnte.
Das aktuelle, Prozess orientierte Projekt von Dennis Loesch nahm erstmals 2004 in Frankfurt am Main seinen Anfang und macht Kulturschaffende, die eigentlich hinter den Kulissen des Ausstellungsbetriebs die Fäden ziehen, zum Objekt einer Kunstausstellung. Ausgehend von der Überlegung, dass diese durch ihre Tätigkeit aktuelle Trends in der zeitgenössischen Kunst aufzeigen, an deren Vermittlung teilhaben und so gewissermaßen als Moden-Macher agieren, untersucht er gemeinsame Oberflächen der Kunst- und Modewelt, hinterfragt Facetten jenes Kults, der um Szene und Markt betrieben wird.
Dennis Loesch hat Kunstvermittler gebeten, ein für sie typisches Kleidungsstück abzugeben, welches nun als Prototyp dient. Sollte jemand etwa ein Teil von Isabelle Graw oder einen Anzug von Knight Landesman erwerben wollen, dann sucht der Künstler mit dem Kunden zunächst den Stoff aus – in Betonung der Kopie eines Originals trifft die Wahl ausnahmslos auf Schwarz oder Weiß. Anschließend wird das Stück in seiner zufälligen Fehlerhaftigkeit nachgeschneidert, wie es das Vorbild vorgibt.
Bislang stellte Dennis Loesch eine Schau pro Saison zusammen. In der Gabriele Senn Galerie, nun als funktionale Modeboutique eingerichtet, präsentiert er eine neue Zusammenstellung seiner Kollektion, die permanent erweitert wird. Alles ist Marke: Der Künstler, der Kritiker, der Galerist, der Kurator, der Museumsdirektor. Anprobiert werden darf an Ort und Stelle.
Dennis Loesch (born 1979) studied at Staedelschule and was co-founder of Oskar-von-Miller Strasse 16 in Frankfurt/Main, which became well known for permanently repeating cultural events during the past few years. Thus exhibitions, concerts, readings, dialogues, books or even bar evenings were copied and presented under changed conditions within the art context. The performance always differed charmingly from its original – in a way, which couldn’t always be taken into account by the artists.
The current process oriented project of Dennis Loesch originally started in Frankfurt/Main and makes people, who actually pull the threads behind the art scene, an object of the art exhibition itself. Based on the consideration that they usually place or point out trends in contemporary art, as trends in fashion are developed, different facets of this cult as well as common surfaces of the art world and its market are being analyzed.
Dennis Loesch asked these mediators to deliver a piece of their personal clothes, which they considered typical for their style. If someone for instance would like to acquire a piece of Isabelle Graw or a suit of Knight Landesman, the artist will at first select the material with the customer – matching the idea of copying an original it will be in black or white only. Afterwards, the clothes will be tailormade.
So far Dennis Loesch has put together a show every season. At Gabriele Senn Galerie, which now is functioning as a modern fashion store, he’s presenting a new variation of his collection, which is permanently extended. Everything becomes a label: The artist, the critic, the gallery director, the curator, the museum manager. All clothes may be tried on.